Es gibt einen Grund warum ich mich so sehr bemühe ein guter Vater
für meinen Sohn zu sein. Es hat mit den Dinge zu tun die falsch liefen, die
Dinge nach denen ich mich als Kind sehnte aber die nie erfüllt wurden.
Großteils geht es um meinen Vater den ich nicht hatte und meine Mutter die mich
leider nicht verstehen konnte.
Der Vater den ich nie hatte
Als ich noch klein war liebte ich meinen Vater über alles. Er war
intelligent, in der Lage mich zu verstehen, und er war nie streng zu mir. Er
war so behutsam, ich musste niemals Angst vor ihm haben, er sagte mir niemals
das ich etwas nicht tun durfte. Deshalb liebte ich ihn. Meine Mutter schimpfte
mich wenn ich etwas kaputt machte, nicht übertrieben, aber bei meinem Vater
kannte ich das einfach nicht. Dass das eigentlich eine wahnsinnige Schwäche
war, das er nicht in der Lage war einmal seine Meinung zu sagen noch dafür
gerade zu stehen war begriff als Kind natürlich nicht. Als ich 10 Jahre alt war
und mich für so viele Dinge interessierte und begeisterte die ich ihm zeigen
und mit ihm Teilen wollte, fand ihn eine fremde Frau die ihn wie eine
willenlose Puppe kontrollierte, Ihn zur Scheidung von meiner Mutter brachte und
ihn allein für ihre Zwecke missbrauchte. Er wusste das das der falsche Weg war,
das es der Weg ins Unglück war, das diese Frau ihm verbieten würde seine eigenen
Kinder zu sehen, aber er hatte wie schon immer im Leben keine Willenskraft um
ihr die Stirn zu bieten. So sah ich ihn dann einmal jedes Wochenende, dann
einmal im Monat. später einmal im Jahr und seltener. Er versprach immer dass er
uns bald besuchen kommt, Zeit mit uns verbringen würde, und ich glaubte ihm.
Selbst als er mich hunderte Male im Stich gelassen hatte hoffte ich noch darauf
das er seine Versprechen halten würde. Erst später als ich fast Erwachsen war
begriff ich das ich ihn aufgeben musste. Als Kind zeigte ich ihm immer was ich
alles erfunden und gebastelt hatte, meine Spiele und Programme, er wäre in der
Lage gewesen es zu verstehen. Aber es ging ihm nur darum sein Gewissen etwas zu
besänftigen, so tauchte er auf, kaufe mir irgendetwas, weil das am schnellsten
ging, und war dann nach 2 Stunden wieder verschwunden. Wenn ich ihm als er mich
abholte zeigte was ich neues programmiert hatte schaute er schon immer auf die
Uhr und redete von Terminen…
So oder so machte ich etwas aus meiner Fantasie und folgte ihr,
aber ich wäre den Weg lieber nicht alleine gegangen. So hatte ich zwar alle
Ausrüstung, bekam einen PC, einen Scanner, einen Drucker und all das von ihm,
aber ich hätte ihn zu jeder Zeit sofort für einen bettelarmen Vater getauscht
der wirklich Interesse und Zeit für mich gehabt hätte.
Nach all dem verstehe ich jetzt wie wichtig und wundervoll es ist seine
Zeit mit seinen Kindern zu verbringen, sie wirklich zu verstehen. Ich werde Ryu
niemals mehr Aufmerksamkeit schenken können wie er verdient hat. Man kann zu
viel Spielzeug kaufen, ein Kind verziehen, aber man kann niemals zu viel Zeit
mit Ihnen verbringen.
Mein geliebter Sohn Ryu
Die Mutter die mich nicht verstand
Meine Mutter war gar nicht wie mein Vater. Sie war nicht so
willenlos. Aber weißt du wie es sich anfühlt wenn jemand zwar echtes Interesse
und Verständnis vorspielt aber dich in Wirklichkeit gar nicht versteht? Sie
meinte es nicht böse, aber für mich machte es keinen großen Unterschied. Ob ich
ihr sagte ich habe mein Spielzeugauto wieder gefunden, oder Windows um 50%
schneller umprogrammiert, oder
Weltbewegende Erfindungen gemacht, sie hätte so oder so immer „Super!
und kommst du jetzt zum Abendessen“ geantwortet. Das war nicht der Grund
weshalb ich den Kontakt viel Später ganz mit ihr abbrach, aber es war der Grund
weshalb ich anfing alles alleine zu machen, aus eigenem Antrieb ohne auf andere
angewiesen zu sein. Auch wenn ich das Feedback von anderen sehr schätze, in
unserer Welt kommt man leider nicht weit wenn man nicht auch mal aus
Eigenantrieb heraus eine Weile vor ran kommen kann.
Verbringt so viel Zeit mit euren Kindern, eurer Frau, Familie und
Freunden wie möglich. Das füllt das Leben mit Sinn und Freude.